16. Juni 2025
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die ostägäischen Inseln Griechenlands – von geschichtsträchtigen Orten wie Samos und Lesbos bis hin zu versteckten Perlen wie Fourni oder Psara. Wir zeigen, was diese Inselgruppe so besonders macht und warum sie sowohl für Kulturfans als auch Sonnenanbeter ein lohnendes Reiseziel ist.
Zu den ostägäischen Inseln – auch als südliche Sporaden bekannt – zählen Chios, Fourni, Ikaria, Lesbos, Psara, Samos und Thymena. Sie liegen zwischen dem griechischen Festland und der türkischen Küste und sind reich an Geschichte, Natur und kulturellem Erbe.
Schon in der Antike waren diese Inseln bedeutende Zentren des Geisteslebens. Auf Lesbos wirkte die berühmte Dichterin Sappho, eine der ersten weiblichen Stimmen der Weltliteratur. Samos wiederum war die Heimat des Mathematikers Pythagoras, der dort seinen berühmten Lehrsatz über rechtwinklige Dreiecke entwickelte.
Heute haben sich die meisten dieser Inseln dem Tourismus geöffnet – insbesondere die größeren wie Lesbos oder Samos, die regelmäßig, vor allem in den Sommermonaten, per Flugzeug erreichbar sind. Kleinere Inseln ohne eigenen Flughafen sind durch gut ausgebaute Fährverbindungen miteinander und mit dem Festland verbunden.
Was Besucher anzieht, ist nicht nur das milde Klima und die abwechslungsreiche Natur mit zerklüfteten Bergen, idyllischen Stränden und türkisfarbenem Wasser. Auch die zahlreichen archäologischen Stätten – darunter antike Tempel, römische Thermen und byzantinische Kirchen – machen die ostägäischen Inseln zu einem lohnenden Ziel für Kulturinteressierte und Erholungssuchende gleichermaßen.
Ob der berühmte Dichter Homer tatsächlich im Dorf Pitios auf Chios geboren wurde, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist jedoch, dass die Insel, die zu den südlichen Sporaden zählt, Heimat bedeutender Denker wie Ion von Chios und Metrodoros war.
Der Legende nach war Amphialos der erste König von Chios – von einem Orakel auf die Insel geschickt. Heute zählt die Insel rund 50.000 Einwohner, von denen mehr als die Hälfte in der Hauptstadt Chios-Stadt leben. Weitere bekannte Orte sind Vrontádos, Kardámyla, Lagáda, Volissós, Mestá, Pyrgí, Olýmpi, Karfás und Emporió. Die Besiedlungsgeschichte reicht über 5.000 Jahre zurück.
Chios ist berühmt für das Naturharz Mastix, das aus den auf der Insel wachsenden Mastixbäumen gewonnen wird. Neben dem kostbaren Harz werden auch Olivenöl und Wein produziert. Der Tourismus hat sich in den letzten Jahren ebenfalls etabliert, viele Orte verfügen mittlerweile über eine gute Infrastruktur für Reisende.
Die gebirgige Landschaft prägt das Bild der Insel. Höchste Erhebung ist der Pelineo mit 1.297 Metern – ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Chios liegt nur wenige Kilometer vor der türkischen Küste und bietet eine spannende Mischung aus Geschichte, Natur und traditionellem Inselleben.
Ikaria, eine der südlichen Sporaden, ist geprägt von Kontrasten: Während sich im Norden fruchtbare Landschaften erstrecken, zeigt sich der Süden der Insel eher karg und felsig. Rund 7.400 Menschen leben auf der 255 Quadratkilometer großen Insel, die nach der berühmten Sagengestalt Ikarus benannt ist. Der Legende nach stürzte dieser hier ins Meer, nachdem er seinem Vater Dädalus aus dem Labyrinth des Minotaurus entkommen war – und der Sonne zu nahe kam.
Neben ihrer mythologischen Bedeutung ist Ikaria besonders für ihre heißen Thermalquellen bekannt. In Therma sprudelt 50 Grad heißes Wasser aus dem Boden, angereichert mit Schwefel, Radium und Radon – ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende. Nicht weit entfernt liegen die antiken Ruinen von Drakanos.
Die Hauptstadt der Insel ist Agios Kirykos, zugleich einer der beiden Häfen. Der zweite Hafenort heißt Evdilos. Beide sind per Fähre erreichbar. Alternativ gelangt man über Athen, Samos oder Thessaloniki auch per Flugzeug auf die Insel.
Badefreunde finden schöne Strände rund um Armenistis und Gialiskari, besonders beliebt ist auch die malerische Bucht von Nas. Ein echtes Highlight für Besucher ist das Bergdorf Christos Raches, das für seinen entspannten Lebensrhythmus bekannt ist: Hier öffnen viele Läden erst am späten Nachmittag – und haben dafür bis tief in die Nacht geöffnet.
Lesbos ist nicht nur eine der größten Inseln der Ägäis, sondern auch ein Ort mit reicher Geschichte und kultureller Bedeutung. Die Insel wird häufig mit der „lesbischen Liebe“ in Verbindung gebracht – ein Bezug, der auf die antike Dichterin Sappho von Lesbos zurückgeht, deren Werke die Liebe zwischen Frauen thematisierten. Die heutige Bevölkerung – rund 108.000 Menschen – nennt sich allerdings Lesvonier und nicht „Lesbier“.
Mit einer Fläche von 2.154 Quadratkilometern liegt Lesbos nur wenige Kilometer vor der türkischen Küste und bietet vielfältige Erlebnisse: Neben langen Sandstränden locken kulturelle Highlights wie das Archäologische Museum in Mytilene, das Teriade-Museum in Varia oder das Künstlerdorf Mithymna (auch bekannt als Molyvos). In Mandamados findet man traditionelles Töpferhandwerk, Agiassos begeistert mit Folklore und engen Gassen, und die „versteinerten Wälder“ im Westen der Insel gehören zu den seltensten Naturphänomenen Europas.
Die Hauptstadt Mytilene ist zugleich wichtigstes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Lesbos ist per Flugzeug erreichbar – der internationale Flughafen wird regelmäßig aus Athen und Thessaloniki angeflogen – ebenso aber auch per Fähre mit Verbindungen von Piräus, Chios und anderen Inseln.
Zu den größeren Gemeinden zählen unter anderem Plomari, Petra, Kalloni, Agiassos, Eresos-Antissa, Mantamados und Loutropolis Thermis. Die Insel vereint lebendige Tradition, beeindruckende Natur und antikes Erbe – ein ideales Reiseziel für Kulturinteressierte und Ruhesuchende gleichermaßen.
Samos ist eine Insel mit Geschichte, beeindruckender Natur und reicher Kultur. Reine Sandstrände sind hier eher die Ausnahme – zu finden vor allem bei Votsalakia und an der Ostküste, wo sich in den Sommermonaten auch die meisten Urlauber tummeln. Die vielen Kieselstrände bieten jedoch ebenfalls ideale Bedingungen für entspannte Badetage unter der ägäischen Sonne.
Die 468 Quadratkilometer große Insel wird vom imposanten Kerketeus-Gebirge dominiert, dessen höchster Gipfel, die Vigla, stolze 1.433 Meter erreicht – einer der höchsten Berge der Ägäis. Samos blickt auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurück, die bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. reicht. In dieser Zeit trug sie viele klangvolle Beinamen: die Blühende, die Jungfräuliche, die Pinieninsel oder auch die Laubreiche – Hinweise auf ihre natürliche Schönheit.
Heute leben rund 42.000 Menschen auf der Insel, die nicht nur mit landschaftlicher Vielfalt, sondern auch mit kulturellem Erbe punktet. Besonders sehenswert ist das Heiligtum der Hera, eine der bedeutendsten antiken Kultstätten Griechenlands. Bereits im ersten Jahrtausend v. Chr. wurde hier ein Altar für die Göttin errichtet.
Weitere Highlights sind der Tunnel des Eupalinos, ein antikes Meisterwerk der Ingenieurskunst, sowie ein hellenistisches Gymnasium, römische Thermen und Reste der Stadtmauern von Samos-Stadt (Vathy). Auch der berühmte Mathematiker Pythagoras wirkte auf Samos – ein Name, der die wissenschaftliche Bedeutung der Insel unterstreicht.
Samos ist hervorragend touristisch erschlossen und sowohl per Flugzeug als auch per Fähre gut erreichbar – ideal für Reisende, die Erholung mit Kultur und Geschichte verbinden möchten.