16. Juni 2025
Euböa, die zweitgrößte Insel Griechenlands, ist ein vielseitiges Reiseziel abseits großer Touristenmassen. Von malerischen Stränden über bergige Wanderwege bis hin zu historischen Städten bietet die Insel eine gelungene Mischung aus Natur, Kultur und authentischem griechischem Leben – nur einen Steinwurf vom Festland entfernt.
Euböa, auch Evia genannt, ist mit rund 3.657 Quadratkilometern nach Kreta die zweitgrößte Insel Griechenlands. Trotz ihrer Größe und Nähe zum Festland ist Euböa eher ein Geheimtipp für Urlauber, da sie touristisch noch vergleichsweise unerschlossen ist. Die Insel ist nur durch einen schmalen Kanal vom griechischen Festland getrennt und über zwei Brücken gut erreichbar – an manchen Stellen beträgt der Abstand zum Festland lediglich 37 Meter.
Auf Euböa leben etwa 186.000 bis 210.000 Menschen, je nach Quelle. Die Insel ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und lässt sich grob in einen eher kargen Süden und einen grünen, vegetationsreichen Norden gliedern. Besonders Wanderer kommen hier auf ihre Kosten: Ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen führt durch die vielfältigen Landschaften, vom sanften Nordteil bis in die bergigen Regionen. Der höchste Berg ist der Dirphys mit 1.745 Metern, gefolgt vom Ochi (1.394 m) und Pyxaria (1.341 m). Aufgrund der sommerlichen Hitze empfiehlt es sich, Wanderungen möglichst in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu planen.
Euböa war bereits in der Antike ein bedeutendes Handelszentrum, was sich in der Geschichte und Kultur der Insel widerspiegelt. Die Hauptstadt Chalkis ist das wirtschaftliche und kulturelle Herz der Insel. Weitere bekannte Orte sind Limni, Karistos, Kymi, Aidipsos und Aliveri. Bekannt ist die Insel auch für den Anbau von Walnüssen sowie ihre zahlreichen, oft menschenleeren Strände, an denen man das ursprüngliche griechische Leben abseits der großen Touristenströme genießen kann.
Euböa liegt geografisch zwischen den nördlichen und südlichen Sporaden, wobei diese Inselgruppen teils auch zu den sogenannten magnesischen Inseln zählen. Die nördlichen Sporaden umfassen etwa 80 Inseln, darunter Alonissos, Skyros, Skopelos und Skiáthos, während die südlichen Sporaden rund 50 Inseln umfassen, etwa Lesbos, Kos und Rhodos.
Wer auf der Suche nach einer authentischen griechischen Insel mit viel Natur, Geschichte und wenig Massentourismus ist, findet auf Euböa ideale Bedingungen für einen erholsamen Urlaub.
Früher hieß die Hauptstadt der Insel ebenfalls Alonissos. Die ursprünglich festungsartig gebauten Häuser wurden jedoch durch ein Erdbeben fast vollständig zerstört. Heute nennt man den Ort, der auf etwa 250 Metern Höhe liegt, Chora. Von hier aus genießt man beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Inseln, was den Ort zu einem beliebten Ziel für Besucher macht.
Seit 1965 sind aus den Überresten der alten Stadt zahlreiche kleine Ferienhäuser entstanden. In den verwinkelten Gassen laden gemütliche Restaurants dazu ein, lokalen Wein und Spezialitäten zu genießen. Das wirtschaftliche Zentrum der Insel ist heute die Hafenstadt Patitiri. Alonissos selbst erstreckt sich über 20 Kilometer Länge und 4,5 Kilometer Breite und bietet schöne Kiesstrände, die oft nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar sind.
Rund 3000 Menschen leben auf Alonissos, das zur Provinz Skopelos gehört und eine Schule für Homöopathie beherbergt. Die Insel ist auch Heimat der seltenen Mönchsrobbe. Seit 1992 schützt der Nationale Meerespark Alonissos dieses einzigartige Säugetier und seine natürliche Umgebung.
Die kleinen, nur etwa 110 Zentimeter großen Skyros-Ponys sind das wohl bekannteste Symbol der Insel und werden von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen geliebt. Diese vom Aussterben bedrohten Tiere kommen ausschließlich auf Skyros vor, einer der nördlichen Sporaden.
Skyros, das bereits in den Mythen um Achilles erwähnt wird, war einst Heimat der Pelasger, Karier, Doloper und später der Athener. Die Insel erstreckt sich über 204 Quadratkilometer und bot Piraten aufgrund ihrer felsigen Küsten einen idealen Unterschlupf. Heute nutzt vor allem das Militär die strategischen Vorteile der Insel mit seinem Flughafen und mehreren Basen.
Skyros ist auch der Name des Hauptortes, daneben gibt es den Hafenort Linaria sowie einige kleinere Siedlungen an den Stränden. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Akropolis auf dem Felsen und das Kloster des Schutzheiligen Georgios. Nach einem Erdbeben sind diese leider nicht mehr für Besucher zugänglich. Einen Besuch wert ist jedoch das Grab von Rupert Chawner Brooke, einem englischen Dichter, der in einem Olivenhain auf Skyros beigesetzt wurde.